EDUARDO PAOLOZZI


Für Eduardo Paolozzi (1924-2005) stehen in seinen Grafiken, Collagen, Filmen und Plastiken von 1950 bis 1970 Technologiebegeisterung und der Versuch, dem Aufkommen moderner Massenmedien mit Hilfe von künstlerischer Reflektion und akribischer Archivierungsarbeit Herr zu werden, im Vordergrund. Seine Begeisterung für eine mögliche zukünftige Arbeit des Künstlers mit dem Computer findet Ausdruck in seinen mit “Pixelästhetik” und platinenhaften Ordnungsmustern versehenen Grafiken. Ihre zukunftsweisende Aktualität in den Zeiten von GIFs, Bits und Bytes ist verblüffend und unterscheidet die Arbeit Paolozzis wesentlich von den stilistischen Kapriolen der Pop-Art. Auch seine berufliche Tätigkeit als Professor für Textildesign von 1949 bis 1955 an der Central School of Arts and Crafts mag an seiner zukunftsweisenden Auseinandersetzung mit Informationsnetzwerken nicht unwesentlich beteiligt gewesen sein. Dies schuf wohl die Grundlage für sein in Komplexität und Umsetzung die Grenzen des Siebdrucks sprengendes grafisches Werk.

VITA

1924 geboren in Leith (GB)

1943-1944 College of Art, Leith (GB)

1945-1947 Slade School of Fine Art, London/Oxford (GB)

1947-1949 Ecole des Beaux-Arts, Paris (FR)

1949-1955 Professur an der Central School of Arts and Crafts, London (Textildesign) (GB)

1979 Mitglied der Royal Academy of Arts, London (GB)

1977-1981 Professur an der Fachhochschule Fachbereich Kunst/Design, Köln (D)

1981-1989 Professur an der Akademie der Bildenden Künste, München (D)

2005 gestorben in London (GB)